
Job-orientierte Tischlerausbildung in Kenia
Wirtschaftsdelegierte Predorf besucht das Berufsbildungsprojekt von ICEP mit dem Beschlägehersteller Blum



Von der Studie zur Umsetzung
60% der Bevölkerung Kenias sind unter 24 Jahre alt. Zwar gibt es flächendeckende Grundschulausbildung, bei der Berufsausbildung aber starke Defizite, gleichzeitig entwickelt sich Kenias Wirtschaft an sich aber gut: Angebot und Nachfrage an ausgebildeten Fachkräften klaffen stark auseinander. Für das Vorarlberger Familienunternehmen Blum stellt sich in Kenia konkret die Herausforderung, dass die meisten Tischler in Kenia nicht über das Know-how verfügen, um gute Beschläge auch gut zu verarbeiten.
Im Jahr 2018 realisierte ICEP in Auftrag von Blum und kofinanziert durch die Austrian Development Agency (ADA) eine Studie zur Machbarkeit einer Ausbildungsoffensive im kenianischen Tischlerei-Sektor. Basierend auf der Ergebnissen diese Machbarkeitsstudie und mit Unterstützung des Landes Vorarlberg starte ICEP im September dieses Jahres ein Projekt, das auf zwei Ausbildungsschienen setzt: eine Tischlereiausbildung mit dualen Ausbidungselementen für Jugendliche und Weiterbildungskurse für bereits aktive Tischler im informellen Sektor. Die operative Umsetzung der Ausbildungsprogramme liegt in den Händen von PG Bison, dem Vertriebspartner von Blum in Kenia, und St. Kizito, einem langjährigen lokalen Partner von ICEP im Berufsbildungsbereich.
Projekt mit Vorbildwirkung
Edith Predorf, die österreichische Wirtschaftsdelegierte in Nairobi, besuchte am 4. Oktober gemeinsam mit Tobias Joseph, dem Sales Managers der Firma Blum für Afrika, die Möbeltischlerei von PG Bison in Nairobi und zeigte sich sowohl von der Qualität der dort hergestellten Kästen als auch vom Projektansatz begeistert: wie Blum hier den hohen Stellenwert der Lehre aus Österreich über PG Bison und St. Kizito nach Kenia transferiert, sollte viele Nachahmer finden.
4 Schritte zur Etablierung der Tischlerausbildung
Zum einen wird das Berufsbildungszentrum St. Kizito dabei unterstützt, seine bestehende Tischlerausbildung mit dualen Ausbildungselementen weiterzuentwicklen und auf den Bedarf der Wirtschaft auszurichten. Zum anderen wird ein Weiterbildungskurs für bereits aktive Tischler im sogenannten Fundi-Sektor eingeführt. Beide Programme vorerst mit einer jährlichen Kapaizät von 20 Teilnehmern.
II. Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer und Trainer
Die Implementierung von dualen Praxiselementen setzt sowohl eine Ausbildung und Schulung der Lehrer als auch eine Ausbildung von Betreuungspersonen in den „Lehrbetrieben” voraus. Hier kommt die Expertise von Blum in besonderer Weise zur Geltung.
III. Verbesserung und Modernisierung der Werkstätten
In St. Kizitu werden neue Ausbilungsplätze eingerichtet, die Elektroinstallationen verbessert und geeignete Lagersysteme etabliert. Außerdem werden 20 Toolboxen mit dem Basiswerkzeug für einen Tischler angeschafft, die den Schülern während ihrer Ausbildung zur Verfügung stehen.
IV. Vernetzung mit Unternehmen
Die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Unternehmen, egal ob etablierte Tischlereibetriebe mit Angestellten oder kleinen Fundi-Werkstätten, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für eine gute Berufsbildung. Hier geht es auch um die Einbindung der lokalen Kammer, der Kenyan Association of Manufactures.




Blum
Das international tätige Unternehmen Blum mit Sitz in Höchst in Vorarlberg ist spezialisiert auf die Herstellung und Vertrieb von Beschlägen insbesondere um Küchenbereich und erwirtschaftet mit weltweit 8.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 1,9 Mrd. EUR. Blum ist bekannt für seine hoch qualifizierte Lehrlingsausbildung und Rekord-Medaillengewinner bei den Berufsweltmeisterschaften.
Unser Social Impact Consulting in Zahlen
Unternehmen, die ICEP beraten hat
Feasibility Studies, die ICEP durchgeführt hat
Wirtschaftspartnerschaften mit der ADA seit 2013
Länder, in denen ICEP Projekte umgesetzt hat


ICEP und Social Impact Consulting
ICEP unterstützt Unternehmen dabei, Herausforderungen und Chancen an der Schnittstelle zur Gesellschaft in Emerging Markets zu identifizieren und zielgerichtete Social Impact-Programme zu implementieren.
Von der Idee zur Umsetzung
ICEP begleitet Unternehmen mit seinem Know-how von der Ideenfindung über die Strategieentwicklung und Konzeption bis hin zu Umsetzung und Evaluierung.
ICEP kann auf langjährige Erfahrung im Projektmanagement in Entwicklungsländern und auf Expertise in spezifischen Fachthemen wie Community Development oder Berufsbildung zurückgreifen.
Zum Benefit des Unternehmens und der Gesellschaft
Gemeinsam mit dem Unternehmen erarbeitet ICEP maßgeschneiderte Lösungen für konkrete gesellschaftliche Herausforderungen. ICEP verknüpft Unternehmensziele, vorhandene Ressourcen und Know-how mit innovativen Ansätzen, damit sowohl das Unternehmen als auch die Gesellschaft profitieren.
Multi-Stakeholder Zugang




Die Einbindung regionaler Institutionen ist entscheidend
für die Qualität und die Nachhaltigkeit eines solchen Programms!
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